22.11.10

Regionale Identität auf popkulturellen Bildern – am Beispiel Mährens und Sachsens

Aufruf zur Teilnahme: Regionale Identität auf popkulturellen Bildern – am Beispiel Mährens und Sachsens

Das CSPK (Zentrum für popkulturelle Studien) sucht zur Realisierung das Projekts Regionale Identität auf popkulturellen Bildern – am Beispiel Mährens und Sachsens interessierte Teilnehmer unter Journalisten, Künstlern (vornehmlich Fotographen und Filmemachern), Aktivisten und Studenten, besonders der Gesellschaftswissenschaften.

Im heutigen Europa wird regionale Identität als einer der wichtigsten Identifikationsmechanismen verstanden. Regionalistische Strömungen schöpfen ihr Potential sehr oft aus Gefühlen des Unrechts gegenüber den Zentren. Im mitteleuropäischen Raum sind sie meist mit dem konservativen Teil des politischen Spektrums verbunden, der die regionale Identität mit Hilfe primordialer Faktoren (gemeinsame Herkunft, Dialekte und weitere „objektive“ Merkmale) definiert. Auch die Wortverbindung „Europa der Regionen“ gehört zur Ideologie der sogenannten „Neuen Rechten“ (Alain de Benoist, aber auch Umberto Bossi oder Jörg Haider). Regionale Identität kann so von ihren Kritikern als Vorstufe der hoch-exklusiven ethnischen Identität verstanden werden.
In dem skizzierten Kontext, in welchen Erscheinungsformen äußert sich regionale Identität? Welche Bedürfnisse, Interessen stehen dahinter? Wie exklusiv ist sie, und welche möglichen Konsequenzen hat dies?

Das Projekt konzentriert sich auf Feststellung, Analyse und Vergleich des gegenwärtigen Standes der mährischen und sächsischen regionalen Identitäten, wie sie in der Populärkultur zum Ausdruck kommen.

Für eine spannende Erforschung der Manifestationen der regionalen Identität im öffentlichen Raum werden passende Themen angeboten, deren Liste durch Ideen der Workshopteilnehmer ergänzt werden kann:
- Architektonische und urbanistische Analyse
- Blogs, Internetforen, Facebook
- Fußball (Dynamo Dresden, FC Brno usw.) und andere Sportarten
- Lokale Produkte, Bedeutung der spezifischen Gastronomie (regionale Speisen, Biersorten, Weinsorten, Schnäpse usw.)
- Autoaufkleber, Flaggen, Kennzeichen und andere Symbole
- Regionen in Museen und an der Akademie (Archäologie, Ethnologie, Geschichte, Linguistik, Kartographie, Biologie)
- Interviews (lokale und regionale Politiker, Akademiker, Berühmtheiten und zufällig ausgewählte Informanten)
- Schriftliche Dialekte (Schilder, Literatur, Texte im Internet)
- Der sächsische Schöpfer des „Wilden Westens“ Karl May
- Videoclips, populäre Musik, Volksmusik
- Ostdeutsche „Ostalgie“, sofern sie Sachsen betrifft
- Benutzung von Namen der Regionen in Werbung und in Firmennamen



Zeitplan der Aktivitäten:
16.-20.4.2011, Workshop in Sachsen,
21.-24.4.2011, Workshop in Mähren,
27.-29.5.2011, Vorstellung der Projektergebnisse in Brünn und Moravská Třebová.



Die Teilnehmern bilden deutsch-tschechische Tandems, die zu ähnlichen Themen innerhalb beider Länder recherchieren werden. Die Projektergebnisse werden in Form einer Publikation und einer Online –Ausstellung präsentiert.

Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Deutsch-Tschechisches Zukunftsfonds. Unterkunft und Verpflegung werden gestellt.

Ein kurzes Exposé des geplanten Forschungsvorhabens und eine Biographie schicken Sie, bitte, an cspk@centrum.cz (Deadline für Bewerbungen ist der 28. 12. 2010). Ein Vorschlag über einen konkreten tschechischen Forschungspartner wäre wünschenswert, ist aber keine Bedingung.

Aufruf in PDF

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